Am 29. Februar wurde das Projekt Fehmarnbelt-Ausbildungsbüro offiziell gestartet. Die Projektpartner sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft kamen zu diesem Anlass in der Handwerkskammer Lübeck zusammen, um über die Chancen eines grenzüberschreitenden Arbeits- und Ausbildungsmarktes zu diskutieren.

„Die Möglichkeit der Menschen in der Fehmarnbelt-Region auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt enden künftig nicht mehr an der Landesgrenze“, sagte Günther Stapelfeldt, Präsident der Handwerkskammer Lübeck. „Durch den Fehmarnbelt-Tunnel werde auch das Pendeln zur Ausbildungs- oder dann Arbeitsstätte weniger Zeit in Anspruch nehmen, so dass sie nicht zwangsläufig die Region für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz verlassen müssen“, betonte Stapelfeldt in seiner Begrüßung.

„Die natürliche Partnerschaft der Nachbarländer Deutschland und Dänemark erfährt durch dieses Projekt eine weitere Aufwertung. Wir haben ein großes Angebot an offenen Lehrstellen, die Dänen verzeichnen eine hohe Nachfrage. Daher werden beide Seite profitieren“, so Friederike C. Kühn, Präses der IHK zu Lübeck. Das Zusammenwachsen der Region am Fehmarnbelt schreite zügig voran und spätestens mit der Fertigstellung des Tunnels erwarte die Wirtschaft eine noch stärkere Kooperation in der Wirtschaft. Kühn: „Der Schlüssel dazu sind Mitarbeiter, die in den jeweiligen Unternehmensstrukturen zu Hause sind. Diese wollen wir bereits heute ausbilden.“

Michael Bang, Geschäftsführer der dänischen Berufsschule CELF betonte: „Für CELF ist es wichtig, dass die Schüler, die wir ausbilden, auch für den zukünftigen Arbeitsmarkt gerüstet sind – ein Arbeitsmarkt der zunehmend internationaler wird. Deutschland ist Dänemarks wichtigster Handelspartner und gleichzeitig sind wir Nachbarländer. So ist es nur folgerichtig, einen starken grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt anzustreben. Wir freuen uns deshalb sehr, über die gute Zusammenarbeit mit allen Partnern, die hinter dem „Fehmarnbelt-Ausbildungsbüro“ stehen. Dieses unterstützt die Möglichkeiten der Auszubildenden, internationale Kompetenzen zu erwerben, da bei Arbeitgebern Auszubildende mit Auslandserfahrungen sehr gefragt sind.“

„Während in Lübeck und Ostholstein das Angebot an Ausbildungsstellen seit Jahren die Zahl der verfügbaren Bewerber übersteigt, gibt es in Lolland Falster regional zu wenige Ausbildungsplätze. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bietet so für beide Seiten eine win-win-Situation: Die dänischen Auszubildenden können in Deutschland Praxiskenntnisse erwerben und die deutschen Unternehmen können in Berufen ausbilden, in denen es bereits zu Engpässen bei der Suche nach Fachkräften kommt“, erklärte Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Lübeck.

Per Bech Grønning, Leiter des Jobcenters Lolland, fügte hinzu: „Unsere Zusammenarbeit, die jungen Menschen aus Lolland-Falster einen kurzen oder langen Praktikumsaufenthalt in Deutschland ermöglicht, wird zukünftig zu mehr Zusammengehörigkeit und zu einem gemeinsamen Verständnis in der Fehmarnbeltregion beitragen sowie den gemeinsamen Arbeitsmarkt stärken.“

Die Guldborgsund Kommune freut sich ebenfalls auf die Zusammenarbeit mit der CELF, der Kommune Lolland und den deutschen Partnern. „Um die zukünftigen Herausforderungen auf dem deutschen und dänischen Arbeitsmarkt zu bewältigen, brauchen wir Aktivitäten für einen gemeinsamen Arbeits- und Ausbildungsmarkt, die wir gemeinschaftlich koordinieren. Das Projekt ist ein Ausdruck für den Wunsch der Partner, neue und innovative Impulse zu setzen, die zu einem gut funktionierenden grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt beitragen“, sagte der Vorsitzende des Arbeitsmarktausschusses der Kommune Guldborgsund, René Christensen.

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